Dornier Bell UH-1D 'Huey'

Bereits 1965 fiel im Verteidigungsministerium der Bundesrepublik Deutschland der Beschluss, die in den USA mit großem Erfolg eingesetzte Bell UH-1D auch für die deutschen Streitkräfte zu beschaffen. Geplant waren anfänglich 402 in Lizenz gebaute UH-1D, wobei die ursprüngliche Planung auf 27 UH-1D für die Marine vorsah. Hierzu wurde am 30. Mai 1965 ein MoU (Memorandum of Understanding) zwischen den Verteidigungsministern der BRD und den USA unterzeichnet, das die Produktion von 356 UH-1D vorsah. Die Firma Dornier in Oberpfaffenhofen sollte die Lizenzproduktion übernehmen, wobei das Lycoming-Triebwerk durch Klöckner-Humboldt-Deutz in Oberursel in Lizenz gebaut werden sollte. Anfang 1966 wurden vier UH-1 aus amerikanischer Produktion, die auch unter dem Spitznamen Huey bekannt wurden, mit den Kennzeichen KL+101 bis KL+104 zugelassen und zur Erprobung an die Bundeswehr geliefert und im Jahr 1966 wurden auch die Lizenzabkommen der beteiligten Firmen unterschrieben. Im August 1967 wurden die ersten lizenzgefertigten UH-1D an die Bundeswehr übergeben und am 15. Februar 1968 wurde die UH-1D dann offiziell als Waffensystem in Dienst gestellt. Bis zum offiziellen Ende der Lizenzproduktion am 12. Januar 1971 hat Dornier 352 UH-1D in Lizenz gebaut.

UH-1D für Bundesgrenzschutz, Heer und Luftwaffe

Die bei Dornier in Lizenz gebauten Bell UH-1D waren von Anfang an als leichter Transporthubschrauber für den Einsatz Bundesgrenzschutz (jetzt Bundespolizei), Heer und Luftwaffe vorgesehen. Der Bundesgrenzschutz erhielt 15 Stück des Musters UH-1D, das Heer bekam 204 UH-1D-Hubschrauber und an die Luftwaffe wurden 132 Stück der bei Dornier gefertigten Bell UH-1D ausgeliefert. Die Maschinen waren zum einen ein fester Bestandteil des SAR-Auftrages der Bundesrepublik Deutschland gemäß dem Chicagoer Abkommen. Zum anderen waren die UH-1D der Bundespolizei in orangener Farbe an verschiedenen Stationen des Bundesministerium des Innern / Katastrophenschutz wie auch UH-1D von Heer und Luftwaffe mit der orangenen SAR-Türe und Rettungsausstattung an Stationen der Bundeswehr als zivile Christoph-Hubschrauber im Einsatz. Im Jahr 2001 stellte der Bundesgrenzschutz seine UH-1D außer Dienst. Am 23. Juni 2021 wurde die letzte militärische UH-1D nach über 54 Jahren offiziell außer Dienst gestellt. Der tatsächlich letzte Flug einer Dornier UH-1D im militärischen Leben fand am 20.Juli 2022 statt mit einem Überführungsflug der Maschine mit dem Kennzeichen 73+54 nach Roth, wo alle UH-1D nach Außerdienststellung zur weiteren Verwertung zwischengelagert wurden.